Die erfolgreichen Jahre der Leichtathletik

Mit Beginn der 70er-Jahre verzeichnete der SV Walheim einen starken Aufwärtstrend in der Leichtathletik. Horst Walter hatte es verstanden, neben dem Trainergespann Paul Nägele und Manfred Bückle, engagierte Eltern und viele begeisterte junge Läufer und Läuferinnen um sich zu scharen, die die Leichtathletikabteilung des Vereins von Jahr zu Jahr stärker werden ließen. Da man über keine Leichtathletikanlagen verfügte, stand von Beginn an das Lauftraining im Freien im Vordergrund. Lauftreffs wurden organisiert und die jungen Talente wurden systematisch an größere Aufgaben herangeführt. Die ersten sportlichen Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Bereits 1974 holte das junge Lauftalent Veronika Manz zwei Kreistitel über 400 und 800 m. Der Erfolg von Veronika spornte auch die anderen Jugendlichen des Vereins an, sodass in den Folgejahren zahlreiche Kreis- und württembergische Titel errungen werden konnten. Einen Höhepunkt in der Geschichte der Walheimer Leichtathletik stellte zweifellos das Jahr 1976 dar. Schon auf der Hauptversammlung zu Jahresbeginn wurde verkündet, dass die Leichtathleten des Vereins 17 Kreismeisterschaften errungen haben und Veronika Manz zur württembergischen Spitzenklasse gehört. In der württembergischen Bestenliste der B-Jugend des Jahres 1975 belegte sie über 400 m, 800 m und 1500 m jeweils Platz 1. In den folgenden Wochen und Monaten errang Veronika Manz einen Titel nach dem anderen:

  • Deutsche Meisterin bei den Cross-Meisterschaften über 3620 m
  • Deutsche Jugendmeisterin über 3000 m -Vizemeisterin bei der Juniorenmeisterschaft über 1500 m
  • Württembergische Jugendmeisterin über 1500 m
  • Württembergische Meisterin bei der B-Jugend über 400 m
  • Vizemeisterin über 1500 m in der Halle und bei den Juniorenmeisterschaften
  • Deutseher Jugendrekord im ersten Lauf über 3000 m
  • Erste Teilnahme im Länderkampf Deutsehland – Polen und Sieg über 1500 m. Walheim hatte somit erstmals eine Deutsche Meisterin zu ehren.

Am Jahresende 1976 – bei der Saisonabschlussfeier – gab Horst Walter bekannt, dass Veronika Manz ab dem kommenden Jahr das Trikot von Salamander Kornwestheim tragen würde. Bei dieser Feier konnten auch 16 Sportlerinnen und Sportler für die Teilnahme an den Württembergischen Meisterschaften geehrt werden, darunter auch die Trainer Paul Nägele und Manfred Bückle. Ab 1977 (bis 1986) bildeten die Walheimer Leichtathleten mit Salamander Kornwestheim und dem TSV Kleinbottwar eine Wettkampfgemeinschaft, um den talentierten Athleten einen weiteren Anreiz zu bieten. In den folgenden Jahren nahmen Walheimer Athleten an württembergischen und deutschen Meisterschaften teil. Neben mehreren württembergischen Meisterschaften in den Jahren 1982 bis 1986 stellten die Walheimer 1985 mit Markus Harsch einen deutschen Vizemeister.

Sportplatzneubau als Jubiläumsgeschenk

Ich freue mich sehr, dass es der Gemeinde jetzt möglich wird, den dringend notwendigen Sportplatzneubau in Angriff zu nehmen. Damit möchte die Gemeinde ihren Beitrag zur Verbesserung der Infrastruktur auf dem sportlichen Sektor vervollständigen und damit zeigen, dass wir alle an der großen Aufgabe der Gesunderhaltung unseres Volkes zusammenarbeiten. Es soll unsere gemeinsame Herzenssache sein, unsere Jugend als gesunde Menschen in das Leben zu führen.” Mit diesen Worten würdigte Bürgermeister Wilfried Botzenhardt am 18. Juni 1976 beim Festabend 75 Jahre SV Walheim” die Bedeutung des Sportvereins in der Gemeinde.

Nahezu 500 Mitglieder, davon die Hälfte Jugendliche, und damit jeder sechste Einwohner von Walheim, werden vom Sportverein in seinen Abteilungen betreut. Dies teilte Horst Walter als Präsidiumsmitglied in seiner Festrede mit. Am 1. April 1977 wurde dann der neue Sportplatz eingeweiht. Aus dem Rasenplatz wurde ein Hartplatz, da man annahm, dass dieser der ständigen Beanspruchung besser standhält. Am 27. April 1977 erfolgte die Einweihung der Flutlichtanlage. Neu zur Verfügung stand auch eine 4 × 100 m-Bahn, die auf Anregung der Leichtathleten des Vereins erstellt wurde.


Württembergische Waldlaufmeisterschaft in Walheim

In den siebziger Jahren kamen Volkslaufen und Volkswandern so richtig in Mode. Auch der SV Walheim schloss sich diesem Trend an. Bereits 1972 wurde zusam¬men mit dem Sportschützenverein Walheim ein Volkswandertag ausgerichtet. Im März 1976 wurde mit der Durchführung der Kreis-Waldlaufmeisterschaft und im Dezember 1976 mit der Durchführung eines Wintercross das organisatorische Talent der Walheimer unter Beweis gestellt. In den Folgejahren wurden weitere Waldläufe durchgeführt, die von den Athleten zunehmend besser angenommen wurden. Auch die Walheimer Leichtathleten beteiligten sich an diesen Läufen und erreichten nicht nur bei der Jugend sondern auch in den Altersklassen durch Manfred Bückle und Paul Nägele hervorragende Platzierungen. So stellte der SV Walheim 1979 bei der Fleiner Cross-Serie fünf Sieger.

Der Erfolg der Walheimer in diesen Jahren wurde 1980 mit der Ausrichtung der Württembergischen Waldlaufmeisterschaft am 30. März 1980 belohnt. In seinen Grußworten schrieb der damalige Ministerpräsident Lothar Späth: “Es ist bestimmt nicht tagtäglich, dass ein Sportverein eine solch bedeutende überregionale Veranstaltung übertragen erhält. So gesehen ist es für den Sportverein Walheim und seine rührige Leichtathletikabteilung aus deren Reihen in den letzten Jahren deutsehe und württembergische Meister kamen, eine besondere Anerkennung der ehrenamtlichen Vereinsarbeit.” Das Teilnehmerverzeichnis umfasste 600 Personen aus 69 Vereinen. Von der Jugend bis zu den Senioren wurden 13 Startgruppen gebildet. Dies zeigt, welche große Aufgabe die damaligen Organisatoren zu bewältigen hatten. Auch in den Folgejahren wurden Walheimer Volksläufe durchgeführt. Die letzte große Volkslaufveranstaltung wurde am 21. März 1987 ausgerichtet. Rund 800 Läuferinnen und Läufer waren zum Auftakt der neuen Straßenlaufsaison am Start.